Hier eine kleine Sammlung von (beinahe) vergessenen Kinderliedern, Kinder-Sprücherl, und Kinderspiele, die meist die Eltern und vor allem die Großeltern und ihren Kindern und Enkeln in Hörersdorf vorgesungen haben.
Bim, bam, die Kotz is krank.
Der Messner leit'
die Kuah schreit,
Muh!
Wia i aufe gaunga bin,
hom d' Hauna scho g'kraht.
Wia owe gaunga bin,
hom d' Moda scho g'maht.
Do bin i so g'staund'n und hob a so gschaut,
do hot ma a Moda a Fusserl og'haut.
Owa Moda, owa Moda,
i wia di scho kriang,
Jetzt geh i zum Dokter
und loß mi operieren.
Dokter sei Dian
hot a Warz'n am Hirn,
geh' i a nimmer hin
sonst wia ia a oane kriagn.
Kimmt a Mauserl
übers Hauserl.
Wo wiad's den rasten?
In ..... seinen Kasten!
Gemma, Gemma,
sogt da Bemer (Biene)
Wo den Hie?
Sogt da Grü (Grille).
Tanzen, tanzen,
sogt die Wanz'n.
Hob ka Kladl,
sogt des Fadl.
Wiast scho ans kriangn,
sogt die Fliang.
Jo vo wem,
sogt die Henn.
Vo da Godl,
sogt da Vogl.
Jo an Schoaß,
sogt de Goaß.
Sogt ma dos?
sogt da Hos.
Aber jo,
sogt da Floh.
Das ist der Daumen,
der schüttelt die Pflaumen,
der hebt sie auf,
der trägt sie nach Haus,
und der kleine Wuzi-Wuzi hebt sie auf.
Eins, zwei drei,
bicka, bocka, nei,
bicka, bocka, Howan-Stroh
alle Kinder lieg'n scho do.
Patsch Handi zaum, patsch Handi zaum,
Wos wird da Papa bringa?
Schöne Schuchi, schöne Strümpfe
da wird die .............. springa! (Kinderlied)
Lirum, larum, Löffelstiel,
wer nichts lernt, der kann nicht viel.
Lirum, larum, Löffelstiel,
wer nichts isst, der scheißt net viel!
Schlaf, Kinderl, schlaf.
Der Vater hüt' die Schaf.
Die Mutter schüttelt's Bäumelein,
da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf, Kinderl, schlaf. (Kinderlied)
Eia popeia
Eia popeia, was raschelt im Stroh?
Die Gänschen gehn barfuß
und haben kein Schuh!
Der Schuster hat's Leder,
kein Leisten dazu
So kann er den Gänslein
nicht machen die Schuh. (Kinderlied)
Müller, Müller Sackerl.
Is da Müller net zu Haus.
Schloss vor, Riegel vor
Schmeiss' mas Sackerl hinters Tor! (Kinderlied)
Hoppa, hoppa, Reiter,
wenn er fällt, dann schreit er,
fällt er in den Graben,
fressen ihn die Raben,
fällt er in den Sumpf,
machts der Reiter,
Plumps! (Kinderlied)
Sechs mal sechs ist sechsunddreissig
ist der Lehrer noch so fleißig
sind die Kinder noch so dumm,
mocht's der Lehrer, bumm bumm bumm!
I wia da wos dazöhn,
vo da longen Höhn:
Vo da kurzen Wocha,
hot da Vota a Farl o'gstocha.
Kriag i a Wurst, und Du a Wurst,
kriag i an brotnen Has'n,
und Du a Patz'l auf d Nos'n
Maus, Maus, komm heraus,
sonst kratz' ich Dir die Augen aus!
Zum Indian (Truthahn) haben die Kinder gerufen:
Rot und blau is net schee,
Deafst net mit auf d' Hochzeit geh'!
Ein Knopf, ein Knopf, ein Hosenknopf,
und jeder Knopf ein Knall!
Bimm bo
schlog' die Kotz o(b),
heng d' Haut auf
fia die Drescher!
Wo i amoi in Himmel kum,
kauf ma a longe Loater,
gräu i aufe,
foll i owe.
Brich' i ma a Boa(r)l oh
Boa(r)l kimmt ins Judenhaus,
D' Juden mochan Pfeifferl draus.
Pfeiferl, Pfeiferl geh,
sonst wiaf i di in Schnee,
sonst wiaf i die in Gra(b)n,
donn fressen die die Ra(b)n.
Don fress'n die die Köwawonz'n,
don muaß da Jud' mit 'n Binkal tonz'n.
Auf der Mauer, auf der Mauer,
sitzt a klane Wonz'n.
Auf der Mauer, auf der Mauer,
sitzt a klane Wonz'n.
Schaut's amoi die Wonz'n åu,
wia de Wonz'n tånz'n kåu(n).
Auf der Mauer, auf der Mauer,
sitzt a klane Wonz'n. (Kinderlied)
Da Benedikt
hot's Kaibö g'schlickt!
Hot no net gmui,
frisst no a Kui! (Spott-Reim)
Toni, geh' dåuni,
sunst, hau' i di dåuni. (Spott-Reim)
Frånz, Frånz,
hot d' Hos'n vertåunzt,
hot's Heimat verbrennt,
is nåckert ham g'rennt! (Spott-Reim)
Da Mich'l,
mit da Sich'l
geht grås'n
fia d' Hås'n.
gråßt Wiggl (=Pflanze)
gråßt Wogga,
scheisst mitt'n am Ocker! (Spott-Reim)
Da Peter und da Påu(l),
die raufen im Karnåu.
Do nimmt da Peter in Kåmp'n,
und hau in Påu(l) ane in d' Wåmp'n.
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
eine alte Frau kocht Rüben,
eine alte Frau kocht Speck,
schneidet sich den Finger weg! (Auszähl-Reim)
A, be, bu,
d'raust bist Du.
Draust bist Du noch lange nicht,
Musst erst sagen, wie alt Du bist! (Auszähl-Reim)
Ich und Du,
Müllers Kuh,
Müllers Esel,
der bist Du!
(Auszähl-Reim)
Auf da Oim (Alm)
sitzt a Schwoim (Schwalbe),
losst a Patzerl owi foi'n.
Kimmt da Jaga mit 'n G'wehr,
schiasst des Patzerl hin und her.
Kommt die Bäurin mit der Butten und losst das Patzerl einihupfen.
Hutschi heidi
greani Sträudi,
unser (Name des Kindes) schloft schau.
Regna, Regna Tropfa,
....... (fällt mir jetzt net ein...)
Wenn auch Du ein Kinder-Lied oder Sprücherl hast aus Deiner Kindheit, dann bitte unbedingt mailen! Bitte hilf auch Du mit, dass dieses regionale Kulturgut nicht verloren geht!
Als es noch kein Handy gab, keine Spielkonsolen, im Fernseher nur zwei Programme, ja und nicht einmal einen richtigen Kinderspielplatz (schon gar keinen TÜV-geprüften), da spielten die Kinder noch gerne auf der Straße. Es genügte oft nur ein Stein, um sich abwechslungsreich zu beschäftigen.
Fand sich eine Gruppe von Kindern, z. B. am Johannesplatz oder vor der Schule, zusammen so spielten gleich die Verhandlungen, vor jedem Spiel über die Regeln zur Durchführung und vor allem über die Feststellung des Siegers, eine bedeutende Rolle.
Hier eine kleine Aufzählung der Kinderspiele, die gerne in Hörersdorf gespielt wurden:
Schneider, Schneider, leich' ma d' Scha (Schere)
Die Kinder stellen sich auf einem Platz locker verteilt auf. Wenn genügend Bäume vorhanden sind, stellt sich jedes zu einem Baum.
Ein überzähliges Kind geht nun zu einem anderen und bittet:
"Schneider, Schneider, leich' ma d' Scha"
Dieses antwortet: "I hob' ka Scha - duat is d' Scha" und weist auf einen anderen, entfernten Mitspieler. Der Sucher muss nun dort sein Glück versuchen. Inzwischen wechseln alle anderen Kinder ihre Plätze und der Frager muss versuchen, einen leer werdenden Platz (Baum) zu erwischen.
Räuber und Gendarm
Durch "Auszählen" werden zwei etwa gleich starke Gruppen gebildet. Die Räuber verstecken sich im Gelände, die Gendarmen halten inzwischen bei ihrem Posten (Baum, Strauch, ...) Rat, wer von ihnen "Wächter" und "Fänger" ist, und überlegen ihr Vorgehen. Wenn alle Räuber versteckt sind, pfeift einer von ihnen, und die Suche (Jagd) beginnt: Die Gendarmen versuchen, einen Versteckten zu finden, ihn zu fangen und schließlich, trotz heftiger Gegenwehr zu ihren Posten zu bringen. Dort gilt er als eingesperrt, und muss ruhig warten. Während die Gendarmen weiter auf Räuberjags gehen, versuchen die Wächter zu verhindern, dass die Gefangenen befreit werden, wobei sie aber immer wieder von besonders mutigen Räubern abgelenkt werden, die versuchen, sie zum Verlassen ihres Postens zu verleiten. Gelingt es nämlich einem Räuber, sich bis zu den Gefangenen zu schleichen, und ihnen 3 Schläge zu versetzen, so können sie fliehen und weiter mitspielen.
Versteinern
Die Kinder spielen "Nachlaufen". Wer vom Fänger "abgeschlagen" wird, muss in der Haltung, wie er gerade war, wie versteinert stehen bleiben. Er kann aber von anderen Mitspielern wieder befreit werden. Gelingt es den Fänger, alle anderen zu versteinern, ist er Sieger. Ansonsten wird das Spiel nach einiger Zeit mit einem neuen Fänger fortgesetzt.
Anmauerln
Die Spieler rollen nach und nach je einen Stein (oder eine Münze) an die Wand. Wenn alle durch sind, wird gemessen und wer der Mauer am nächsten ist, hat gewonnen
Blinde Kuh
Die "Blinde Kuh" seht mir verbunden Augen in der Mitte des Kreises. Das Spiel kann mit folgendem Einleitspruch beginnen:
A: Blinde Kuh, wo willst Du hin?
B: In Nachbars Stall!
A: Was tust Du dort?
B: Fressen
A: Hast Du einen Knecht?
B: Ich habe keinen
A: Dann such Dir einen!
Die Kinder im Kreis necken die "Blinde Kuh" mit Zurufen, auch mit stoßen, oder ziehen, bis sie eines gefangen hat. Wenn er das Kind, das er gefangen hat erkennt, so gibt es eine nächste "Blinde Kuh".
Hahnenkampf (meist unter Buben)
Zwei Gegener hüpfen auf einem Bein, mit verschränkten Armen aufeinander gegeseitig los und rempeln einander an. Wer mit beiden Füßen den Boden berührt, hat verloren.
Brunnschöpfen
Zwei Kinder stellen lich Rücken an Rücken, verhaken ihre Armei un d heben sich gegenseitig abwechselnd hoch. (auch im Turnunterricht)
Schubkarren fahren
Ein Kind geht in Liegesütz. Das andere hält dabei dessen Füße und schiebt den "Schubkarren". (auch im Turnunterricht)
Tellerreiben (meist unter Mädchen)
Zwei Kinder halten sich gegenseitig fest an ihren Händen, lehen die Oberkörper zurück und drehen sich mit kleinen Seitwärts-Schritten immer schneller im Kreis
Tempelhüpfen
Einfaches Spiel - nur mit einem Stein. Das Spiel ist zwar sehr einfach, aber schwer zu beschreiben. Beschreibung wird nachgeholt ^^
Katz' und Maus
Maus, Maus komm' heraus,
sonst kratz' ich Dir die Augen aus.
Ringa, ringa, reia
Die Kinder bilden einen Kreis. gehen herum und singen folgendes Lied. Am Ende erfolgt ein gemeinsames "Niederhocken":
Rina, ringa, reia,
san ma unsa dreia,
sitz ma untan Hollabusch
moch mas olle: Husch husch husch
Es tanzt der Bi Ba Putzemann ...
... in unserm Kreis herum. Er rüttelt sich und schüttelt sich, und wirft die Beine hinter sich. Es tantz ein Bi-Ba-Putzemann in unserem Kreis herum.
Die Kinder gehen singend im Kreis und singen das oben genannte Lied. Im Kreis hüpft ein Kind - der Putzemann - herum und stellt das Gesungende dar. Dieses Kind wählt am Schluss ein anderes Kind in den Kreis, das ist dann der nächste "Putzemann"!
Schwesterlein, kommt Tanz mit mir,
beide Hände reich' ich Dir.
Einmal hin, einmal her,
rundherum das ist nicht schwer.
Mit dem Köpfchen nick nick nick,
mit dem Finger tick tick tick.
Einmal hin, einmal ...
Mit den Füßen trap, trap, trap
mid den Händen klatsch, klatsch, klatsch.
Einmal hin, einmal ......
Ei, das hast Du gut gemacht.
ei, das hätt' ich nicht gedacht.
Einmal hin, einmal ..... (auch Brüderlein)
Zeigt her, eure Füße
zeigt her, eure Schuh
und schauet den fleißigen Wäscherinnen zu.
Sie waschen, sie waschen den lieben langen Tag,
sie waschen, sie waschen den liegen langen Tag.
Lass die Räuber durchmarschieren,
durch die godne Brücke,
Die Brücke ist gebrochen.
Wir woll'n sie wieder machen!
Aus lauter Gold und Edelstein,
das letzte muss gefangen sein.
Der Kaiser schickt Soldaten aus,
und schickt dabei den ... (Name des Kindes)... aus.
Ans, zwa, drei - o'passt! (Verstecken)
Ein ausgezähltes Kind "schaut ein" - (z. B. bei einem Baumstamm, oder an einer Mauer) und zählt laut bis zu einer vorher ausgemachten Zahl, die sich nach der Schwirigkeit des Geländes richtet. Die anderen verstecken sich. Wenn der Sucher mit dem (schnellen) Zählen fertig ist ruft er:
Hinter meiner, vorder meiner,
links, rechts gilt nix! Güt!
Er sucht nun die Versteckten. Sieht er ein Kind, so laufen beide zum Einschauplatz zurück. Schlägt 3 mal mit der Hand dort an und ruft:
Ans, zwa, drei - o'passt.
Ist es der Sucher, so scheidet, der "Abgepasste" aus, und wartet bis zum Ende des Spiels. Ist es der Gefundene, so darf er der nächste Sucher sein, bis alle anderen "o'passt" sind.
A: Wer fürchtet sich vom schwarzen Mann?
B: Niemand!
A: Und wenn er aber kommt?
B: Dann laufen wir davon! (Fangspiel)
Der Fänger ist der „Schwarze Mann“ und steht ca. 15 Meter von den anderen entfernt auf der gegenüber liegenden Seite eines Platzes, Wenn er ruft: „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“ wird mit „Niemand!“ geantwortet, dann auf „Und wenn er aber kommt?“ mit „Dann laufen wir davon!“ Die beiden Parteien rennen nun entgegengesetzt auf die andere Seite bis zur vorher ausgemachten Begrenzung. Der Fänger versucht dabei so viele wie möglich durch "Abschlagen" zu fangen. Diese helfen im nächsten Durchlauf dem Schwarzen Mann beim Fangen. Der Letzte, der übrig bleibt, hat gewonnen und ist meist im nächsten Spiel der Fänger.
Steinerln
So vü Kinder hob' i
So vü san ma g'storb'm.
So vü hob' i in Kaiser geb'm
So vü haum g'heirat,
So vü san mia überblieb'm!
Dreh' dich nicht um - der Plumpsack geht um (Fangspiel)
Es wird ein beliebiger kleiner Gegenstand (Taschentuch, Papierkneuel, Schlüssel, ...) benötigt, was auch immer gerade zur Verfügung steht.
Der Ablauf: Die Spieler stehen im Kreis und blicken in die Kreismitte. Einer (der Plumpsack) geht außen um den Kreis. Er hält einen Gegenstand in der Hand. Diesen lässt er hinter einem der Spieler auf den Boden fallen. Gleich danach läuft er so schnell wie möglich um den Kreis. Der Spieler, hinter dem der Gegenstand gelandet ist, läuft dem Plumpsack hinterher.
Je nachdem, welcher der beiden Spieler die Runde um den Kreis schneller absolvieren kann, passiert folgendes:
Wir fahren mit der Eisenbahn, wer fährt mit
... weiss es auch nimmer ganz genau ...
Kaiser, wieviel Schritte gibts Du mir?
Bockspringen
Abschießen
Armer schwarzer Kater
Alles was Flügel hat fliegt
I sich, i sich, wos Du net sichst